Nick Hornby
„A long Way down“
(KiWi)
 
Ich mag Hornby zunächst mal dafür, dass er im gleichen Jahr geboren ist wie ich. Also fällt es mir leicht, seine Haltungen nachzuvollziehen, weil er vom gleichen Zeitgeist assoziiert wurde. Mit seinen Musik- und Fußballbüchern hat Hornby allerdings schon das Wesentliche gesagt. „About a Boy“ war schon ohne Herzblut geschrieben. Dieses Buch ist nun ein ganz und gar erfundenes Ding über vier Londoner, die am gleichen Tag und am gleichen Ort Selbstmord begehen wollen, sich aber schließlich gegenseitig davon abhalten.
Die Figuren sind zwar halbwegs plastisch, aber unterwegs hat Hornby wohl gemerkt, dass die Ausgangsidee allein nicht ausreicht, um einen ganzen Roman Triebkraft zu verleihen. Also wird gnadenlos ausgeschmückt und hinzugedichtet. Die Geschichte dreht sich im Kreis und endet so, wie sie enden muss. Die Heiterkeit, die allem hier zu Grunde liegt, verhindert nicht nur wahres Mitgefühl, sondern behindert auch die Glaubwürdigkeit der Geschichte.
Trotzdem kann man das als Urlaubslektüre gut weglesen, weil es eben inzwischen nicht mehr drauf ankommt, was passiert, sondern weil es schlicht „der neue Hornby“ ist. Das allerdings, die Etabliertheit, gönne ich dem Mann von Herzen.
 
 
 
Holm Friebe, Kathrin Passig
„Das nächste große Ding“
(Verbrecher Verlag)
 
 Eigentlich nur eine Versammlung von Zeitungskolumnen aus dem nagelneuen Berlin. Die beiden Autoren (Passig hat gerade den Bachmann-Preis gewonnen) versuchen, sich im Angesicht neuer Technologien cool und souverän zu geben und sehen (wie gewünscht) in jedem neuen Computer-Schnickschnack die Zukunft der Menschheit.
Liest sich nett und angenehm auf dem Klo, ist aber jenseits von B-Mitte und M-Schwabing nichts als ein intelligent-belangloser Hype, dessen Inhalt ich zwei Wochen nach Lektüre schon komplett vergessen habe.
 
 
 
 
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Der internationale Idiot • Roderich Fabian • Journalist Website