Das sind hauptsächlich Flohmarktfunde.
Ich bin ja nicht völlig beschuert und fange jetzt an, meine Plattensammlung nochmal durchzuhören. Der Einfachheit halber alphabetisch sortiert (Nachnamen, Bandnamen):

 


JOHN FOGERTY
„Eye of the Zombie“
(Warner Bros. 1986)

Gilt als sein schwächstes Solo-Album, ist aber wesentlich besser als die schwächsten CCR-Alben. Der Held meiner Kindheit hat zwar ein bisschen zuviel mit Synthies und Chören herumgespielt, aber immerhin gibt es zwei schöne Stücke: Das Suzie-Q-mäßige „Change in the Weather“ und der Reggae (!) „Sail away“, die jeweils eine Plattenseite beschließen und einen so versöhnlich stimmen.



MARVIN GAYE
“Midnight Love”
(CBS 1982)
 
Letztes Album von Gaye vor seinem Tod durch die Hand des zornigen Vaters. „Sexual Healing“ ist drauf und jede Menge Zeug mit altertümlichen Rhythmusmaschinen. War irgendwie die Ergänzung zu Michael Jacksons „Thriller“, klingt heute aber betagter als die Sachen, die Gaye in den 60ern und 70ern gemacht hat.
 


MICHAEL NESMITH & THE SECOND NATIONAL BAND
“Tantamount to Treason”
(RCA 1972)

 Der alte Affe Angst verfolgte den Ex-Monkee auf jedem seiner vielen Solo-Alben. Hörbar versucht Nesmith, seine Mischung aus Klangcollagen, Exotica und Country möglichst speziell klingen zu lassen. Und  das gelingt auch hier, was eine ganze Welt der Seltsamkeit eröffnet. Natürlich hat der Zeitgeist hier mitregiert, aber am Schönsten ist es eben am Ende, wenn Mike den unsterblichen Country-Hit „She thinks I still care“ zum Besten gibt. Ich werde den Rest meines Lebens damit, alle Nesmith-Alben auf Vinyl zu suchen und zu finden…



JOHNNY RIVERS
“Live at the Whisky a GoGo”
(Liberty 1967)

Es gibt mehrere Rivers-Platten mit diesem Titel, aber dies ist die, auf die sich die Deutschen einigen konnten. Das die ganze A-Seite einnehmende „John Lee Hooker“ (das ausführlich „Satisfaction“ zitiert) wurde nämlich bei uns ein Diskothekenhit. Kaum noch vorstellbar, wie man zu diesem simplen Boogie getanzt hat.
Die B-Seite bietet ebenfalls ausschließlich launig eingespielte Covers von einem Mann, der keine Ideen, aber eine schöne Stimme hatte. Er lebt übrigens noch (und kann wahrscheinlich gebucht werden).



SEBADOH
“III”
(Domino 1991)

Aufgenommen mit einem 4-Track-Recorder in nur wenigen Tagen gilt dies als Vorzeigewerk der sog. Lo-Fi-Bewegung. Den Songs von Lou Barlow merkt man streckenweise noch den Dinosaur-Jr-Background an, denen von Eric Gaffney dagegen das Bewusstsein, dass hier etwas Neues aus Punkrock entstehen kann. Trotzdem klingt das heute leicht angestaubt, weil etliche Bands danach das Konzept geplündert haben (inklusive Sebadoh selbst).
 


STEELEYE SPAN
“All around my Hat”
(Chrysalis 1975)

Eine kurze Blüte hatte der britische, sog. Folk-Rock“ in der ersten Hälfte der 70er. Steeleye Span waren ein Ableger von Fairport Convention. Star der Band war die Sängerin Maddy Pryor. Dies ist das erfolgreichste der vielen Alben der Band, vor allem wegen dem Titeltrack, der eine Top-Ten-Single wurde. Leider ist es so, dass die besten Songs auf dieser Platte klingen wie Status Quo. Die wirklich altertümlich angehauchten Folksongs sind aus heutiger Sicht peinlich bis unerträglich. Auch Steeleye Span waren ein Grund, warum Punk explodieren musste.
 
 

UFO
“Phenomenon”
(Chrysalis 1974)

Die erste UFO-Platte mit dem deutschen Gitarristen Michael Schenker (der vorher und nachher die Scorpions“ bereicherte“). Die Hit-Single „Doctor Doctor“ ist drauf und „Rock Bottom“ , aber auch diverse orientierungslose Songs zwischen Blues und Mid-Tempo-Rock. Das ganze Album klingt wie der verzweifelte Schrei nach Anerkennung, die UFO in ihrer englischen Heimat aber nie gewährt wurde. Die waren halt zu einfältig zum Ernstnehmen. Ich halte mich weiterhin an die frühen Platten mit „Boogie“ und „Prince Kajoukou“ ohne den Schenker-Buam.
 
 

 
 
 
 
 
 
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Idiotenplatte
Der internationale Idiot • Roderich Fabian • Journalist Website