Was einem halt so entgegenkommt, im Fernsehen, auf DVD oder im Kino...
 

Planet der Affen
Von Franklin J. Shaffner
(USA 1968)

 
Ewig gültiges Meisterwerk mit Waffennarr Charlton Heston in der Hauptrolle. Natürlich schwebt der Zeitgeist durch diesen Sci-Fi-Thriller, der als triviale Rassismus-Maßnahme gedacht war. Noch immer schlägt der erste Film der Reihe alles, was an Fortsetzungen und Remakes folgte. Bestimmte Szenen sind unvergesslich, die halbverweste Leiche der Astronautin am Anfang, Sätze wie „Ihr habt ihm das Gehirn herausoperiert“  und natürlich die hochdramatische Schlussszene. Den sehe ich mir jetzt alle 30 Jahre wieder an.



The Manchurian Candidate
Von Jonathan Demme
(USA 2004)

Das Remake des Frank-Sinatra-Thrillers (diesmal mit Denzel Washington in der Hauptrolle) nutzt der Regisseur dazu, der Bush-Regierung einen mitzugeben. Die ganze Geschichte ist die einer Verschwörungstheorie: Ein Waffenhersteller implantiert einen Chip im Hirn des Vizepräsidenten, um die Welt nach der Corporate Identity zu beherrschen.
Vor lauter Botschaften fehlt es dem Film ein bisschen an Zug zum Tor, aber Meryl als Streepenzieherin im Hintergrund ist allein schon die Reise Wert.
 


We Jam Econo – The Story of the Minutemen
Von Tim Irvin
(USA 2005)

Bassist Mike Watt behauptet im Beiheft, dass „Double Nickels on the Dime“ die beste Rockplatte aller Zeiten ist (habe ich Mitte der 80er auch mal gedacht). Man sieht: Er ist stolz auf eine Band, die zwischen 1979 und 1985 dem Punk Rock neue Impulse gab, mit brillanten Texten und sehr elaborierter Musikalität. Jetzt sehen wir Live-Auftritte der Band sowie etliche Interviews mit Stars, die den Minutemen die Referenz erweisen.
Ich gebe zu, da bin ich sehr empfänglich. Die Minutemen waren eben meine Generation und nahmen Punk Rock genau so ernst wie Politik, Literatur und Spaß am Leben. Und D.Boon, den `85 bei einem Unfall verstorbenen Frontmann zu sehen, ist ein unverschämtes Vergnügen.  Seht euch diese Doppel- DVD an (incl. drei ungeschnittene Konzertmitschnitte) und vor allem: Besorgt euch die Platten dieser unsterblichen Band!
 


Le Couperet (deutscher Titel: Die Axt)
Von Contantin Costa-Gavras
(Frankreich 2005)

 Bei uns nur als DVD erschienen, was ein Skandal ist, bei diesem Regisseur und diesem Stoff: Die Verfilmung eines Romans von Donald Westlake ist eine böse Satire auf die Arbeitswelt in unseren schicken Zeiten. Ein entlassener Manager ermordet alle möglichen Konkurrenten, um den von ihm angestrebten Job zu bekommen und den Lebensstandard seiner Familie erhalten zu können.
Natürlich kann’s Costa-Gavras nicht lassen, hier seine polit8ischen Überzuegungen offen zu legen, aber genau das macht den Film neben der Spannung und dem fälligen Humor so stark!
 


Fallen Angel:  Gram Parsons
Von Gandulf Hennig
(Deutschland 2004)

 Sehr solide Bio über einen meiner All-Time-Helden, der bereits mit 26 Jahren in die Mojave-Wüste biss. Ich bewundere immer wieder, mit welcher Akribie Dokumentaristen wie Hennig arbeiten: So viel Archivmaterial aus allen Phasen von Parsons` Leben, so viele pfundige Interviews: Von den Familienmitgliedern bis zu Keith Richards gaben alle gerne und ausführlich Auskunft.
Obwohl es erst zwei Jahre her ist, seit ich den auf dem Filmfest gesehen habe, war ich schon wieder völlig fasziniert und preise mich stolz und glücklich, „The Gilded Palace of Sin“ und „The Return of the Grievous Angel“ jederzeit auflegen zu können (was ich dann aber doch nicht gemacht habe).


 
Girl, Interrupted! (deutscher Titel: Durchgeknallt! – sic!)
Von James Mangold
(USA 1999)

Stars sind Winona Ryder, als Schriftstellerin und Angelina Jolie als Durchgeknallt! Das ist ein Kuckucksnest für Frauen – Nervenheilanstaltsfilm, wo Winona eben auch der kaltherzigen Angelina begegnet. Message ist schnell klar: De Psychiatrie weiß nicht, was sie tut, aber – anders als beim Kuckucksheim – tut sie hier trotzdem ihr Bestes. Nachdem sich ein entlassenes Mädchen aufgehängt hat, kuschelt Winona mit einem Kätzchen und Angelina übt sich in ihrer bewährten Art des Over-Acting. Alles ist auf Oscar-Nominierungen hingespielt und Angelina hat den Award dann auch noch (zu Unrecht) bekommen. Aber weil’s eine autobiographische Geschichte ist und sich die Handlung schön verdichtet, ist das als klassisches Hollywood-Drama trotzdem alle zehn Jahre sehenswert.

 


 
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Der internationale Idiot • Roderich Fabian • Journalist Website